Kieler Uni Live

 

SFB 1261 in 360 Grad erleben auf der Kieler Woche

Wofür brauchen wir Magnetfeldsensoren und wie werden sie eigentlich hergestellt? Drei Tage lang gaben SFB-Mitglieder Einblicke in ihre Forschung und die Arbeit im Kieler Nanolabor an der Technischen Fakultät. Zwei Virtual-Reality (VR)-Brillen machten den Reinraum und sein Equipment virtuell erlebbar. Normalerweise können ihn nur Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in besonderen Schutzanzügen betreten. Wer eine der Brillen aufsetzte, konnte das 360-Grad-Video eines virtuellen Rundgangs durch das Labor sehen und sich dort gewissermaßen frei umschauen.

Die Brillen sorgten für viel Aufmerksamkeit und wurden von Jung und Alt mit Begeisterung ausprobiert. Die beiden Freundinnen Hannah und Camille aus Kiel haben richtig gut aufgepasst, was im Video passierte: „Die Wissenschaftler haben ganz viele Platten in einen Schrank geschoben und einer hat am Computer gearbeitet“, erklärt die 12-jährige Hannah, was sie gesehen hat. „Und die hatten alle Masken auf, weil sonst Staub auf die Sensoren kommt und das würde alles verändern“, ergänzt Freundin Camille, 11 Jahre.

"Das war toll, in so einem Raum zu sein und die Sachen dort direkt zu sehen", sagte der 11-jährige Jannes aus Jevenstedt. Auch Mutter Katrin zeigte sich beeindruckt von den Brillen: "Gerade für Kinder sind die bestimmt hilfreich, um Inhalte zu vermitteln." "Der Eindruck ist natürlich viel plastischer, als wenn man sich das in einem Buch anschauen würde – solche Techniken sollten viel mehr eingesetzt werden", lautete Florians Fazit, der zurzeit an der CAU in Physikalischer Chemie promoviert.

Begleitend zu den VR-Brillen erklärte Carolin Enzingmüller vom Projekt SOP mit ihrem Team von Promovierenden aus verschiedenen Arbeitsgruppen, wie im Reinraum Magnetfeldsensoren hergestellt werden. Anhand eines Demonstrators zeigten sie, wie die fertigen Sensoren aussehen könnten und wie sie reagieren, wenn ein handelsüblicher Magnet – zum Beispiel von einer Magnettafel – in ihre Nähe kommt. Verschiedene Ausstellungsplakate visualisierten mögliche medizinische Anwendungen wie die Messung von Herzaktivitäten oder die verbesserte Stimulierung des Gehirns bei Parkinson-Erkrankten.

"Das Publikum war ganz bunt gemischt, von jung bis alt", so Enzingmüllers Bilanz nach drei Tagen Kieler Woche. "Vor allem die VR-Brillen haben die Leute angezogen. Viele fanden es spannend, sich virtuell in einen Raum umzuschauen, in dem man sonst als Laie nicht hereinkommt. Aber auch zu den Aspekten der medizinischen Anwendung gab es viele Nachfragen." Auf der Nacht der Wissenschaft am 28. September soll eine erweiterte Form der Ausstellung an der technischen Fakultät gezeigt werden.